Im Land des Kondors

Bolivien / Peru 3. Etappe der Südamerikafahrt 20.04.-12.05.2001

Da die Stadt La Paz auf über 3600m liegt hatte ich mir im Vorfeld ein möglichst tief liegendes Hotel gesucht und war auf das Hotel Oberland, in La-Paz Malassa gestoßen. Das vom Schweizer Walter Schmidt geführte Hotel liegt etwa 10km außerhalb, auf 3200m Höhe. In der komfortablen Umgebung mit aufmerksamen Service hatte ich keine Probleme mit der Höhenanpassung. Mein erster Weg führte zur Werkstatt von Walter Nosiglia. Dort hatte ich die Transalp für 6 Monate geparkt, und das Werkstattteam hatte sie hervorragend vorbereitet. Neue Enduroreifen (Pirelli MT21), Ventildeckeldichtung, Zündkerzen und Reparatur der eingedrückten rechten Seitenverkleidung. Man verlangte nur die Ersatzteilpreise, die Arbeit war kostenlos. Wenn also jemand nach La Paz kommt, und eine faire Werkstatt braucht: Nosiglia Sport, Avenida Costanero 29, Calacoto, La Paz

Beim Zoll hatte ich die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis für das Motorrad nach nur wenigen Stunden Wartezeit. Fuer Suedamerika ein gutes Ergebnis. Gerald Bauer, mit dem ich zusammen fahren wollte, traf pünktlich aus Chile kommend ein. Dazu kamen noch Birgit und Jo, die auch in Bolivien und Peru unterwegs waren.

Trotz der guten Vorbereitung dauerte es vier lange Tage, bis die Papiere in Ordnung und Motorräder wieder fahrbereit waren. Mit Gerald fuhr ich Richtung Yungas, dem tropischen Tiefland welches gleich hinter La Paz beginnt. Vorher muss man den 4725m hohen La Cumbre Pass überqueren, danach geht es 3000 Höhenmeter in die Tiefe. Die beiden Pisten ins Tiefland sind absolut spektakulär, meist nur einspurig, ausgefahren und nach Regen schlammig. Aber mit den neuen Pirelli MT21 schafft das auch eine schwer beladene Transalp. Die Piste war so eng, dass es selbst mit Motorrädern oft nicht möglich war bei entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen. Einige Passagen führten an mehreren hundert Metern senkrecht abfallenden Steilwänden entlang. Es gibt keine Leitplanken oder Stützmauern, bei Ausweichmanövern kann man nur hoffen, dass der Untergrund so fester ist, als er aussieht. Wir wollten nach Coroico, einer kleinen Stadt mit netter Atmosphäre, aber ein abgestürzter LKW verhinderte das Durchkommen, sodass wir ungeplant im kolonialen Städtchen Chulumani landeten. Ein tropischer Regenguss verwandelte die steilen Straßen des Städtchens in reißende Sturzbäche. Wir suchten Schutz in einem Cafe auf der netten Plaza. Nach etwa einer Stunde suchten und fanden wir das angenehme Hostal Panorama. Leider verhinderten tiefhängende Regenwolken den Blick ins tropische Tal. Die Hotelbesitzer rieten uns, möglichst schnell wieder abzureisen! Die angespannte Lage in Bolivien würde innerhalb der nächsten 2 Tage zu Straßenblockaden und Militäreinsätzen mit ungewissem Ausgang führen. Im Jahr zuvor war der Ort, und mit ihm große Teile des Landes für drei Wochen von jedem Verkehr abgeschnitten. Coca Bauern, denen die Regierung auf amerikanischen Druck hin die Felder zerstört und andere unzufriedene Bevölkerungsgruppen seien zu massiven Demonstrationen entschlossen.

So verließen wir schweren Herzens die tolle Gegend mit den phantastischen Pisten und fuhren wieder über den La Cumbre Pass nach La Paz, ohne uns in Coroico mit Birgit und Jo, die einen Tag vor uns gestartet waren, getroffen zu haben. Die Pisten waren nach dem heftigen Regenfällen kaum wiederzuerkennen. Sturzbäche, Schlammpassagen und Wasserlöcher sorgten immer wieder für einen steigenden Adrenalinspiegel.

In La Paz herrschte normales Leben, das lag wohl auch am WM-Qualifikationsspiel zwischen Bolivien und Argentinien an diesem Tag. Auch in Bolivien gibt es wichtigere Dinge als eine Revolution.

Wir verließen das Land ohne Probleme. Es lief gerade das Fußballspiel im Fernsehen, und nur zwei ignorante Motorradtouristen aus Alemania wollten während dieser Zeit die Grenze passieren. Weder Zöllner noch die Grenzpolizei hatten Interesse an uns und wir bekamen die Ausreisestempel ohne jede Wartezeit. Das Spiel endete 2:2, ein hervorragendes Ergebnis für die Bolivianer.

Wir folgten dem tiefblauen, sagenumwobenen Titicacasee, der auf 3800m Höhe liegend als der höchstgelegene schiffbare See der Welt bezeichnet wird. Er ist 13mal größer als der Bodensee. In Puno parkten wir die Motorräder für 2 Tage im Hotel und fuhren mit einem Boot zu den vorgelagerten Inseln im Titicacasee. In einer vorgelagerten Bucht, inmitten ausgedehnter Schilffelder, siedelten über viele Jahrhunderte das Volk der Uros auf schwimmenden Schilfinseln. Die Uros sind inzwischen ausgestorben, aber es gibt immer noch viele bewohnte Inseln. Damit diese Kultur nicht durch den zunehmenden Tourismus gestört wird, wurden extra drei Schilfinseln für Touristen betrieben, diese sind aber nicht mehr dauerhaft bewohnt. Bei jedem ankommenden Ausflugsschiff verwandeln sich die schwankenden Inseln in einen Touristenmarkt.

Viel interessanter und auch sehr ursprünglich war der Besuch der Insel Amantani. Dort gibt bes kein Hotel und auch kein Restaurant. Alle Besucher werden vom Inselkommittee reihum auf die Familien verteilt von denen die meisten ihren kleinen Bauernhöfen ein rustikales Gästezimmer eingerichtet haben. Wir wurden bestens mit schmackhaftem Essen, bestehend aus Reis, Kartoffeln, Gemüse und Eiern versorgt. Die Frauen tragen alle die gleiche traditionelle Tracht, und das moderne Leben hat noch nicht vollständig Einzug gehalten. Allerdings arbeiten die meisten Männer 6-9 Monate im Jahr in den Städten und kommen nur für wenige Monate auf die Insel zurück. Dann wird mit dem gesparten Geld das Haus renoviert oder es werden neue Tiere für den Hof angeschafft. Die vom peruanischen Staat spendierte Stromversorgung ist dauerhaft abgestellt, da das Geld für den Brennstoff des Generators im Dorf fehlt. Der Aufstieg zum auf dem höchsten punkt der Insel (4150m) gelegenen Pachamama Tempel war sehr anstrengend., wurde aber mit einer traumhaften Aussicht über die steile, vollständig terrassierte Insel und den mächtigen Titicacasee belohnt.

Die benachbarte Taquile Insel, in Touristenbroschüren auch Insel der strickenden Männer genannt, ist bereits seit einigen Jahren vom Tourismus betroffen. Hier gibt es bereits mehrere Restaurants, Souvenirshops und ein kleines Hotel ist in Bau. Aber auch hier achtet das Inselkomittee darauf, das der Einfluss von außen nicht zu groß wird. Die Männer stricken die von ihren Frauen gesponnene Wolle zu inseltypischen warmen Mützen und Westen. Es dauert eine Weile, bis man sich an den Anblick der strickenden Männer gewöhnt hat.

Nach unserem Ausflug aufs Wasser wollten wir die Federbeine unserer Motorräder testen. Wir suchten uns dazu eine der holprigsten Pisten von Peru aus. Einheimische rieten davon ab sie überhaupt zu fahren. Aber uns Gringos kann nichts schocken, und so nahmen wir die 190km lange Aneinanderreihung von Schlaglöchern, tiefen Spurrinnen, Wellblechpassagen, Wasserlöchern, Bachdurchfahrten, Felshindernissen und Sandpassagen zwischen Puno und Arequipa unter die Räder. Es war oft schwer, eine Passage zu finden, wo meine Transalp nicht aufsetzte. Dazu gab es noch unzählige Wasserlöcher und den Abra Toraya Paß 4690m. Irgendwann war die Transalp die ständige Schaukelei leid und legte sich einfach auf die Seite, ohne daran zu denken, das ich noch draufsaß. Und so landeten wir beide im Geröll. Außer einer heftig deformierten Seitenverkleidung und einer leichten Rippenprellung, ist glücklicherweise nichts passiert. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von max. 25km/h ist die Gefahr von großen Schäden auch nicht so hoch. Wir übernachteten auf 4200m Höhe und stellten morgens fest, dass wir uns eine Lamaweide Zeltplatz ausgesucht hatten. Nicht nur wir waren überrascht, von Lamas umgeben aus dem Zelt zu klettern, auch die Lamas hatten wohl nicht erwartet, dass zwei Gringos aus dem eisüberzogenen Zelt herauskriechen würden. Wir wurden neugierig beobachtet, wobei der Sicherheitsabstand von etwa 5 Metern von den Lamas immer eingehalten wurde. Erst als Gerald seine XT mit ausgeräumtem Auspuff anwarf, zogen die Lamas wegen des infernalischen Lärms ab.

Als in der Ferne der perfekt geformte Vulkan Misti auftauchte, waren wir erleichtert, da dies bedeutete, das die Asphaltstrassen um Arequipa nicht mehr fern waren. Es stand uns aber noch eine 30km lange, total ausgefahrene, Geröll und Sandabfahrt bevor. Insgesamt brauchten fuer die 190km lange Piste 16 Stunden in 2 Tagen.

Arequipa, die mit knapp einer Million Einwohner zweitgrösste Stadt Perus liegt auf 2300m Hoehe am Fuß von drei um die 6000m hohen vergletscherten Vulkanen. Sie verfügt über eine sehr gut erhaltene koloniale Altstadt mit vielen Straßencafes, eine Seltenheit in Peru. Das dauerhaft frühlingshafte Klima gibt der Stadt ein meditteranes Flair. Absoluter Höhepunkt der Altstadt ist das in andalusischen Stil gebaute Kloster Santa Catalina. Erst seit 30 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich, präsentiert sich hier eine hinter dicken Mauern abgeschottete eigene Welt. Die Nonnen hatten über Jahrhunderte kaum Kontakt zur Außenwelt und so glaubt man sich in ein andalusisches Dorf des Mittelalters versetzt. Lauschige Plätze, plätschernde Brunnen, arkadengesäumte Innenhöfe, schattenspendende Palmen, unzählige Torbögen und viele Nonnenwohnungen mit jeweils eigener Küche gibt es hier zu entdecken. Es ist kaum zu glauben, dass über mehrere Jahrhunderte die zweitgeborenen Töchter der reichen Familien der Stadt mit zwölf Jahren ins Kloster gesteckt wurden und dann keinerlei Kontakt mehr zur Außenwelt haben durften. Je nach Reichtum der Familie konnten Sie ihr Leben in relativem Reichtum oder auch durch Verkauf ihrer Habseligkeiten gestalten.

Weiter ging es über eine gute Piste und einen 4890m hohen Pass zum Colca Canyon, dem mit 3500m angeblich tiefsten Canyon der Welt. Da aber von den unsichtbaren Bergspitzen aus die Tiefe gemessen wird, ist die sichtbare Tiefe nicht so beeindruckend. Nach dieser Messmethode müsste das Rhonetal zwischen den Viertausendern in den Alpen fast genauso tief sein. Aber die Touristen werden so in Scharen zum Colca-Canyon angelockt, obwohl das benachbarte Cotohuasi Tal noch 150m tiefer gemessen wurde. Wir übernachteten im kleinen Städtchen Chivay, am Rande des Canyons. Bei einem Spaziergang durch die Stadt sahen wir auf der Plaza zwei Motorräder aus Köln. Es waren Birgit und Jo, die wir eine Woche zuvor in den Yungas verpasst hatten und aufgrund unserer e-mail Kontakte mehrere Tage hinter uns vermuteten. Sie hatten aber Gas gegeben, eine bessere Piste genommen und auf den Besuch in Arequipa ganz verzichtet.

Wir fuhren gemeinsam zum Aussichtspunkt Cruz de Condor, wo wir in der Morgenthermik Kondore aus den Tiefen der hier 1200m tiefen Schlucht aufsteigen und fast zum Greifen nah vorbeisegeln sahen. Anscheinend war unser ausgebreitetes Frühstücksbuffet mit frischen Brötchen, Tee, Kaffee, heißer Schokolade, Nutella, Salami, Käse, Marmelade u.v.m. besonders anziehend, denn die meisten kreisten mehrfach über unseren Frühstücksplatz. Dies gab uns die Gelegenheit, die mächtigen Vögel aus der Nähe zu betrachten und zu fotografieren. Über eine ziemlich anstrengende LKW-verseuchte Piste fuhren wir weiter Richtung Cuzco. Die Strasse war teilweise in gutem Zustand und führte durch eine einsame Landschaft über mehrere 4700 m hohe Pässe mit oft grandioser Aussicht auf schneebedeckte Berge und in tiefe Täler.. Auf den letzten 50km vor Sicuani verwandelte sich die Piste in eine staubige, kaputte Ansammlung von Schlaglöchern. Zudem schienen sich hier alle LKW und Busse Perus versammelt zu haben. Eine Staubwolke hing über dem Tal, die Bäume und Sträucher waren grau, ein LKW nach dem Anderen wirbelte Staubfontänen auf. Überholen war fast unmöglich, aber hinterherfahren ging aufgrund des immensen Staubes auch nicht lange gut. So ließen wir uns mehrfach zu gewagten Überholmanövern hinreißen. Stark eingestaubt und ziemlich geschafft erreichten wir die Kleinstadt Sicuani und fanden eine Pension, deren Garage sich als das Hinterzimmer des benachbarten Restaurants herausstellte. Nachdem Tische, Stühle und Gäste zur Seite geräumt waren, schoben wir die Motorräder über 4 Stufen in den engen Nebenraum, wo sie die Nacht sicher verbrachten.

Nach einem Frühstückspicknick am Rio Urumbamba, einem Quellfluß des Amazonas erreichten wir auf der guten Hauptstrasse schnell Cusco.

Die alte Hauptstadt der Incas hat ein ganz spezielles Flair. Die Mischung aus alt und neu, aus Inka-Tradition, kolonialer Architektur und modernem Leben übt eine besondere Faszination aus. Daran ändern auch die vielen nervenden Straßenverkäufer und Touristenschlepper um die zentrale Plaza nichts. Wir genossen die guten Touristenrestaurants und tauchten für einige Stunden in das Gewirr der Souvenirläden ab. Viele Gebäude der Stadt stehen auf alten Inkamauern, wobei die mächtigen, exakt behauenen Steine passgenau ohne Mörtel zusammengefügt sind. Man bekommt noch nicht einmal eine Messerklinge zwischen die einzelnen Steine. Während modernere Bauten regelmäßig bei Erdbeben zusammenfallen, bleiben diese Mauern stehen. Wir besichtigten die wenigen erhaltenen Inkaheiligtümer im Santo Domingo Convent. Dort legte in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Erdbeben die heiligsten Tempel der Inkas frei. Diese waren in die Gebäude des Convents integriert worden und völlig zugebaut. Inzwischen wurden sie freigelegt und man kann den Tempel der Sonne, des Mondes, des Regenbogens, des Wassers und der Erde besichtigen. Im Anschluss besuchten wir einige mächtige Ruinenkomplexe wie die Inkafestung Sacsaywaman im Umland von Cusco. Absoluter Höhepunkt war jedoch der Besuch von Macchu Picchu.

Dieser riesige Ruinenkomplex wurde erst 1911 wissenschaftlich entdeckt (Die Einwohner der Gegend wussten schon immer davon). Es gibt keine Strasse ins Tal, alle Besucher fahren entweder mit der Schmalspurbahn hin, die so stark rumpelt, dass man streckenweise wegen der Schaukelei noch nicht einmal etwas lesen kann, oder sie laufen vier Tage über den Inca Trail. Ich entschied mich für die Bahnfahrt .Nach vier Stunden Fahrt ins tropische Tal des Urumbamba Flusses taucht der sagenumwobene Berg auf. Von unten sieht man kaum etwas von den Ruinen. Von den Terrassen oberhalb der Ruinenstadt ist der Blick jedoch atemberaubend. Bis auf die Dächer sind noch alle Gebäude erhalten. Da es keine Aufzeichnungen gibt, weiß man bis heute nicht, welchem Zweck die Stadt diente und wer dort lebte. Es ist interessant den einzelnen Führern zuzuhören und die unterschiedlichen Interpretationen zu erfahren. Hier hätte ich mich gerne länger aufgehalten, doch bei einem Eintrittspreis von 20$ pro Tag überlegt man sich das zweimal. Auch nahte leider schon mein Rückflug von La Paz aus in die Heimat. Daher verabschiedete ich mich schweren Herzens von Birgit, Jo und Gerald die noch länger in Cuzco bleiben wollen und machte mich auf dem Weg zurück nach La Paz. Dabei besuchte ich noch das Tal von Ollantayambo und folgte dann dem Rio Urumbamba nach Südosten. Die gut ausgebaute Asfaltstraße führte über das zeitweise an die Prärien Nordamerikas erinnernde Altiplano Richtung Titicacasee.

Bei der Stadtdurchfahrt von Juliaca geriet ich im Trubel der Straßenmärkte und fehlender Straßenschilder in entgegengesetzte Richtung in eine Einbahnstrasse. Hier zeigte sich, das chaotische Verkehrsverhältnisse auch ihre guten Seiten haben. Alle entgegenkommenden Fahrer machten Platz, sodass ich trotz der engen Gasse bis zur nächsten Kreuzung durchfahren konnte. Dort erklärte man mir wie ich aus der Stadt in Richtung Puno herauskommen kann. Nach einer kalten Nacht im gleichen Hotel wie zuvor in Puno fuhr ich weiter zur bolivianischen Grenze. Freundlicherweise hatte man dort die Straßenblockaden für 4 Wochen ausgesetzt, sodass es keine Probleme gab, wieder nach La Paz zu fahren. Im kleinen Wallfahrtstädtchen Copacabana besuchte ich den berühmten Strand von Copacabana. Leider lud die Wassertemperatur von 13 Grad nicht zum Schwimmen ein. Es ist schon verwunderlich dass man ausgerechnet einen Strand im tropischen Rio nach diesem Ort benannt hat.

Ich lies meine zu diesem Zweck landestypisch geschmückte und eigenhändig geputzte Transalp von einem Pater der Wallfahrtskirche segnen. Die Segnung von Fahrzeugen findet in Copacabana täglich statt und ist bei den einheimischen Auto-, Truck- und Busbesitzern sehr beliebt.

Die Fahrt von Copacabana nach La Paz bietet phantastische Aussichten über den tiefblauen Titicacasee und die dahinter aufragenden vergletscherten Eisriesen der Cordillera Real. Die gute Strasse zog sich in unendlichen Kurven von Höhenrücken zu Höhenrücken, bevor sie dann in dem kleinen Dorf Tiquino am Seeufer endete. Einfache Holznachen mit verrotteten Holzplanken übernehmen den Transport über die 800m breite Seenenge. Eine recht wacklige Angelegenheit vor allem bei windigem Wetter. Dabei erkennt man bereits in der Ferne den mächtigen Illimani, den Hausberg von La Paz. Die Annäherung an die Stadt wird durch den anscheinend immer höher wachsenden Illimani geprägt. Durch die kilometerweit ausgewucherte Armenvorstadt El Alto erreichte ich kurz vor einem großen Demonstrationszug die Stadtautobahn und erreichte dadurch problemlos wieder das Hotel Oberland. Meine Transalp kam wieder in die Obhut von Walter Nosiglia, der sie wieder gut behüten wird, bis ich in einigen Monaten wieder vorbeikomme.