Kotflügel hochlegen

von Carlo Albrecht, mit Beiträgen von Jürgen Koch und Carsten Kohring

Der Original-Kotflügel

Der original Transalp Kotflügel leistet unauffällig aber wirkungsvoll seinen Dienst und schützt den hinter dem Vorderrad liegenden Bereich vor übermäßigen Verunreinigungen. Will man jedoch die Alp durch Schlamm oder Morast treiben, setzt sich der schmale Bereich zwischen Kotflügel und Reifen schnell mit dem feuchten Dreck zu.

Als Folge kann das Vorderrad blockieren und zu einem Sturz führen oder der Kotflügel kann zerbrechen. Um dies zu vermeiden, gibt u. a. es folgende Möglichkeiten:

Original Kotflügel etwas höher anbauen

Hier wird der originale Kotflügel mit Hilfe von Flachstahlstreifen um einige Zentimeter höher montiert. Zunächst werden die Tachowelle aus dem Halter ausgehängt, die vier Befestigungsschrauben des Kotflügels entfernt und der Kotflügel nach oben geschoben.

Achtung: Mit den gleichen Schrauben ist unter dem Kotflügel ein Gabelstabilisator aus Stahlblech angebracht, dieser sollte für den Fahrbetrieb niemals entfernt werden! Beim Ausbau des Stabilisators unbedingt die Einbaurichtung markieren. Baut man ihn verkehrt herum ein, kriegt man den original Kotflügel mit etwas drücken zwar drauf, beim nächsten Einfedern jedoch, bricht selbiges entzwei!

Nun vier Blechstreifen auf das erforderliche Maß zuschneiden. Die Ecken am besten mit einer Feile abrunden. Die Maße im Beispiel rechts sind für eine Höherlegung um 30 mm angegeben. Die Streifen mit vier Schrauben M6x20, Unterlegscheiben und Muttern am Kotflügel anschrauben. Wer genau arbeiten möchte, der schneidet sich von einem Stahl- oder Alurohr (8x1) mm vier Stücke mit einer Länge von ca. 4 mm ab und legt diese als Abstandshülsen in die Bohrungen am Kotflügel ein. Dann die Blechstreifen zusammen mit dem Gabelstabilisator, vier Schrauben M6x20 und Unterlegscheiben An den Tauchrohren festschrauben. Zum Schluss die Tachowelle wieder in den Halter einhängen und überprüfen, dass nirgends irgendwelche Teile das Ein- und Ausfedern oder den Lenkeinschlag behindern.

Zubehör Kotflügel unter der Gabelbrücke montieren, Möglichkeit 1

Diese Lösung verhindert nicht nur ein Blockieren des Vorderrades, sie gibt der Transalp auch ein etwas aggressiveres Aussehen. Zunächst werden die vier Befestigungsschrauben des Kotflügels entfernt, die Tachowelle am Tacho abgeschraubt und aus dem Halter am Kotflügel geschoben. Nun den Tachowellenhalter vom Kotflügel abschrauben und aufheben. Jetzt wird der Kotflügel erst nach oben geschoben, dann um ca. 90° gedreht und nach vorne herausgezogen. Vorsichtig arbeiten, damit die Faltenbälge nicht beschädigt werden. Der Gabelstabilisator bleibt an seinem Platz und wird mit den vier Schrauben wieder festgeschraubt. Nun den Zubehör-Kotflügel, z. B. von Acerbis, unter der Gabelbrücke anhalten, so dass beim Einschlagen des Lenkers weder der Kotflügel an der Verkleidung, noch hinten am Kunststoffschutz vor dem vorderen Zylinder schleift.

Hierbei geht es hauptsächlich um genügend Abstand nach hinten, die Länge der Distanzstücke für den Abstand nach oben ist hier angegeben. In dieser Position die beiden Gewindestutzen der unteren Gabelbrücke auf dem Kotflügel anzeichnen. Nun die beiden Löcher (Ø 6,5 mm) in den Kotflügel bohren. Als Abstandshalter eignen sich Kunststoffstücke mit mindestens 30 mm Durchmesser und einer Länge von ca. 20-25 mm. Zur Befestigung des Kotflügels je eine Schraube M6x50 mm mit einer Karosseriescheibe (Ø 30 mm) von unten durch die Bohrungen einführen, den Abstandshalter überstülpen und in den Gewindestutzen einschrauben.

Den Bremsschlauch hinter der unteren Gabelbrücke über den Kotflügel von rechts nach links führen. Prüfen, ob bei voll ausgefederter Gabel der Bremsschlauch nicht unter Spannung steht. Falls ja, den Bremsschlauchhalter an der oberen Gabelbrücke etwas nach unten biegen und die Verlegung etwas korrigieren. Profis besorgen sich gleich eine ca. 5 cm längere Stahlflexleitung. Die Tachowelle zwischen den beiden Standrohren oberhalb des Kotflügels zum Tacho führen und festschrauben. Jetzt den Tachowellenhalter am Kotflügel so anhalten, dass die Tachowelle durch ihn geführt wird und die Bohrung am Kotflügel anzeichnen. An dieser Stelle eine 6,5 mm Bohrung anbringen und den Halter festschrauben.

Ab Modelljahr 1997 hat die Transalp 2 Bremsscheiben und dadurch je einen Bremsschlauch links und rechts, was den Anbau etwas erleichtert.

Bei Modellen bis einschließlich Baujahr 1994, sind auf der Rückseite der unteren Gabelbrücke zwei Gewindestutzen angebracht. Der linke ist nicht belegt, am rechten ist der Bremsschlauch angeschraubt. Wer seinen Kotflügel stabiler anschrauben möchte, kann sich ein Blech (entsprechend untenstehender Zeichnung und Bild darunter) ausschneiden und biegen. In den Kotflügel können nun 4 Bohrungen angebracht werden. Das Blech wird über die hinteren beiden Bohrungen mit zwei Schrauben M6x20, zwei Karosseriescheiben Ø 30 mm und zwei selbstsichernden Muttern direkt auf den Kotflügel geschraubt. Vorne wird es zusammen mit dem Kotflügel und den Abstandshaltern wie oben beschrieben an die Gabelbrücke geschraubt. Hinten werden die hochgebogenen Blechlaschen mit zwei Schrauben M6x10 an den beiden Gewindestutzen befestigt.

Bei Modellen ab Baujahr 1995 sind an der unteren Gabelbrücke hinten zwei zusätzliche Stutzen ohne Gewinde angegossen. In diese Stutzen können zwei Gewinde zur zusätzlichen Befestigung angebracht werden. Dazu am besten die untere Gabelbrücke ausbauen! Die Stutzen mittig ankörnen und je eine 5,3 mm Bohrung anbringen. Nun kann je ein Gewinde M6 geschnitten werden. Da der eine Stutzen für die Befestigung des Kotflügels etwas weit außen angebracht ist, wird am besten ein Blechstreifen auf die Stutzen geschraubt und der Kotflügel hinten an diesem Streifen befestigt. Vordere Befestigung wie oben.

Zubehör Kotflügel unter der Gabelbrücke montieren, Möglichkeit 2

von Carsten Kohring

Wer kennt es nicht: Ein Kotflügels von ACERBIS soll her! Doch wie befestigen?

Und wenn auch noch ein Sturzbügel montiert ist, muss das gute Stück hinten auch noch "beschnitten" werden, um nicht am Kühler und weiteren Teilen zu scheuern.

Eine einfache, aber wie ich meine sehr gute Möglichkeit zur Montage eines solchen stellt die nachfolgend aufgeführte Anleitung dar.

Mittels der verwendeten Distanzhülsen mit unterschiedlicher Länge ist das Scheuern und somit das Kürzen Schnee von Gestern.

Die Montage des Adapters ist aufgrund der wenigen Teile recht einfach; er besteht aus:

  • acht einfach herzustellenden/zu bekommenden Teilen (siehe Zeichnungen)
  • fünf Inbusschrauben
  • fünf Unterlegscheiben
  • Loctite

und last but not least etwas bastlerischem Geschick.

1. Vorbereitung

Als erstes benötigt man einen Halter, der im Lenkkopfrohr von unten befestigt werden kann. Dieser kann evtl. von den ACERBIS - Handprotektoren genommen werden - muss dann aber auf den erforderlichen Durchmesser gefeilt werden.

Abb. 1

Sollten diese nicht mehr vorhanden sein, tut es auch ein Stück Alu-Rundmaterial, welches wie in Abb.1 dargestellt bearbeitet wird.

Als nächstes wird ein 3 mm starkes Alu-Blech nach den angegebenen Maßen gefertigt und mit den entsprechenden Löchern versehen.

Abb. 2

Weiterhin benötigt man noch sechs Distanzhülsen, die (außer der Länge) die gleichen Abmessungen wie die Zeichnung haben.

Abb. 3

Die benötigten Längen sind:

  • 2x 19 mm

  • 2x 13 mm

  • 2x 12 mm

Nun noch das Werkzeug und einige Inbusschrauben / U-Scheiben in den Größen:

  • 1x 8x50 mm
  • 2x 6x50 mm
  • 2x 6x28 mm
  • 5x Unterlegscheiben
  • 2x selbstsichernde Muttern M6

bereitlegen, dann kann die Montage beginnen.

2. Montage

Nachdem das Originalteil demontiert wurde, beginnt nun die Montage des Halters.

Dazu werden die 8 mm Inbusschraube, eine U-Scheibe und die Teile aus Abb. 1 + 2 zusammengesetzt und von unten am Gabelschaftrohr montiert.

Mit der Einschubhöhe des Halters muss etwas experimentiert werden, da "bei den Maschinen mit zwei Bremsscheiben" die Verbindungsleitung etwas unterhalb der Öffnung vom Gabelschaftrohr verläuft.

Abb.4

Nach dem geraden Ausrichten der Halterplatte wird die Inbusschraube endgültig festgezogen. Vorher wird etwas Loctite auf das Gewinde gegeben.

Jetzt kommen die Distanzhülsen ins Spiel. Diese werden vorne beginnend gemäß der folgenden Zeichnung montiert:

Abb.5

Um ein ungewolltes Lösen der Schrauben zu verhindern, wurden alle Verschraubungen mittels Loctite gesichert.

Da der "Africa Twin-Virus" auch bei uns immer mehr um sich greift, sind die genannten Maße auch für eine solche (nämlich meine). Mit leichten Änderungen der Maße sollte diese "Bastelei" aber auch für die Transalp verwendbar sein.

Kommentare:

Tom

Hallo,

 

gute Anleitung.

 

Muss mir die Teile selbst drehen, wie lang muss die Spannhülse sein ? Das Mass ist leider nicht angegeben.

 

Gruss Tom

 

P.S. kann selbst nicht messen, da in Urlaub und die Transalp zu Hause steht . Ein Freund würde mir die Teile in der Zeit drehen.

Tom

Na, da sich keiner gemeldet hat, hier die Maße für die Spannhülse, falls das einer nachbauen will.

 

Die Zeichnung steht oben:

 

Aussendurchmesser 16mm

Länge 70mm

Auf die Hälfte im 45° Winkel durchsägen

eine Seite M8 Gewinde schneiden

andere Seite auf 10mm aufbohren

 

Tip: den Teil mit der 10mm Bohrung unten gerade auf 14mm feilen, so daß ein 14mm Gabelschraubenschlüssel drauf paßt.

 

Dann KEINE Inbusschraube verwenden sondern eine 6 Kantschraube in M8 x 70. Dann kann man beim Zusammenbau auf die Hülse einen 14er Gabelschlüssel aufsetzen und auf die Schraube einen 13er und kann das festziehen. Durch den Aussen-Sechskant gegenüber einem Innensechskant (Inbus) geht das auch noch bei bereits montiertem Kotflügel für späteres nachziehen, ohne den Kotflügel wieder zu demontieren.

 

Bei meiner Alp paßten im übrigen Hülsen in der Länge von 20mm Länge (alle) und 20mm Durchmesser ideal, die gibt es in jedem gut sortierten Baumarkt, z.B. Hornbach.

 

Viel Spaß beim Schrauben

 

Tom

Timo

Dieser Umbau ist keine gute Idee weil der Platz nicht reicht.

 

Der Tipp mit dem Höherlegen des Original-Kotflügels erschien mir praktisch. Dann habe ich mir das genauer angeschaut. Die Transalp hat 200mm Federweg an der Gabel.

 

Zwischen Kotflügel und der Cockpitverkleidung sind ziemlich genau 20cm Luft.

 

Das heisst wenn man den Kotflügel höher setzt und die Gabel auf Bock geht, zerlegt es entweder den Kotflügel oder das Cockpit oder beides. Wenn sich da Teile verkanten oder blöd rumfliegen besteht zusätzliche Sturzgefahr.

Niklas

Würde das auch gerne machen, allerdings habe ich keinerlei Möglichkeit, alu zu bearbeiten oder ähnliches. Bekommt man sowas im baumarkt?