Bericht von Dirk
Bilder von Piet, Jörg, Sven, Martin, Andreas, Sille und Dirk

Moinmoin,

nun ist es vollbracht, das ostertreffen liegt hinter uns und eine hoffentlich sonnigere saison vor uns. allen die dabei waren wünsche ich nun viel spaß durch den bericht noch mal alles revue passieren zu lassen und denen die nicht dabei waren viel spaß beim inspirieren lassen! ;-)

und noch eines vorweg:
nein, meine umschalttaste klemmt nicht, aber das umschalten von groß auf kleinschreibung behindert mich im schreibfluß....es sei mir bitte verziehen! ;-)

Donnerstag 20.3.08:

es ist soweit, nach wochenlanger vorbereitung ist heute der tag der tage....die gäste rollen an! seit einer woche schaue ich mindestens 3 mal täglich den onlinewetterbericht an und es will einfach keine bessere prognose kommen. es ist schier zum verzweifeln. das ostertreffen scheint sich zum wintertreffen entwickeln zu wollen, schnee und kalte temperaturen über´s gesamte wochenende sind angesagt...und die ersten absagen sind auch schon eingetrudelt....das darf doch nicht wahr sein.

ich tröste mich damit, dass alper ja eigentlich hart im nehmen sind und es bei der offroad-tour ja auch sowieso egal ist was für´n wetter herrscht, wir werden uns warm kämpfen durch den zu erwartenden schlamm und dass wir nachher mal wieder aussehen wie ein rudel erdferkel ist wohl auch nix neues. also wird wenigstens diese tour stattfinden können!
12.00uhr, der ganze orga-kram ist im wagen verstaut, meine geliebte 350er xl für´s erdferkeln steht auf dem hänger verzurrt, es regnet ?. also erstmal mit der ganze fuhre eine runde entlang der route von der autobahnabfahrt bis zur JH um die strecke auszuschildern. die anschaffung des laminiergerätes für diese zwecke war eine gute idee, jedes einfache pappschildchen wäre ansonsten in 2 minuten durchgeweicht. an der JH angekommen wird erstmal mit Jan (herbergsvater) das weitere organisatorische wie räumlichkeiten, schlüssel etc. geklärt. als ehemaliger motorradfahrer ist er uns recht wohl gesonnen und entsprechend locker drauf. die mopeds dürfen hinterm zaun auf dem basketballfeld parken und auch die hänger finden ein sicheres plätzchen auf dem umzäunten gelände.

heinz schlägt als erster auf, hamburg ist ja nicht sooo weit und nach und nach trudeln immer mehr ein und werden erst mal auf die zimmer verteilt. die verteilungsplanung scheint im großen und ganzen gut zu passen, gut wenn man die leute einigermaßen kennt und weiß wer gerne mit wem um die wette schnarcht ;-). bis zum abendessen ist schon eine nette runde versammelt und nach kurzer diskussion mit der küche, wird den noch zu erwartenden teilnehmern noch schnell eine warme suppe zubereitet und sille schmiert was das zeug hält ne ladung brötchen dazu.

jetzt kann es ganz entspannt in den abend gehen. nach und nach laufen noch die spätankommer ein, werden freudig begrüßt und als dann zum schluß auch noch kucki und matthis aufschlagen, kann ich meiner für 21.00uhr angekündigten begrüßungsrede um ca.22.30uhr endlich ordnungsgemäßen tribut zollen. die offroad-gruppe ist voll und will am nächsten morgen auch nicht kneifen! ich verschwinde irgendwann im bett und überlasse sille die "spätschicht", ich will ja morgen fit sein. ;-)

Freitag 21.3.08:

ich bin früh wach, 5.30uhr, das kopfkissen war nicht das von zu hause gewohnte und mein nacken bedankt sich durch die verspannung mit einseitigem kopfschmerz. also erst mal ab unter die heiße dusche die muskulatur weich kochen. ein paar aspirin hinterher und noch weiter auf die wirkung des kaffees hoffen. schließlich kann ich die angesagt offroadtour schlecht ausfallen lassen und ausserdem hab ich mich ja selber drauf gefreut endlich mal rudelmäßig zu pflügen ;-).
nach dem frühstück noch der ein oder andere kurze plausch und dann heißt es rein in die enduroklamotten. ich hab gott sei dank noch meine thermoregenkombi mitgenommen und als bekennende frostbeule ziehe ich die gleich über, auch wenn es noch trocken ist und der angesagte schneeregen noch auf sich warten lässt.

die gesamte runde beträgt ca. 180km und währendessen bewegen wir uns nur durch tiefstes niedersächsisches outback. da iss nix mit zwischendurch mal eben tanken fahren. piet macht mit dem landi den lumpensammler und kinderbespaßungstransporter ;-) und hat obendrein noch platz für malu, susanne und sven die sich das spektakel im feld von hinten anschauen, sowie auch noch für einen spritkanister zum zwischentanken unterwegs und diversen verpflegungsrucksäcken.

als sven an der tanke mit einem coffee-to-go und einer tageszeitung unterm arm an mir vorbei pirscht, kann ich mir den kommentar vom coffee-im-schoss und verschwommenen buchstaben nicht verkneifen...was er mir dann später irgendwann auf der tour auch bestätigt...zumindest was das lesen angeht...vielleicht war die hose bis dahin ja schon wieder getrocknet ;-) *fg*. nun bei einigen noch schnell den reifendruck runterregeln und dann kann es endlich los gehen. den ersten feldweg mit nassem wiesengrund lassen wir erst mal vorsichtig angehen um uns auf die rutschige tagesetappen einzugewöhnen.

nach den ersten kilometern und einer lehmig-sandigen buckelpiste dann das erste größere schlammloch direkt im abzweiger. die leichten enduros haben hier kein großes problem, die alps müssen etwas kämpferischer durch getrieben werden und die erste matschtaufe bleibt auch prompt nicht aus. weiter geht's über wald- und wiesenpisten. die wiesenwege sind bei dem wetter recht glitschig und mit vorsicht zu geniessen.

noch besser aber sind die tiefsandpassagen. tiefsand hat man dort bei trockner witterung, bei nässe wird der sand i.d.r. einfach nur fest und lässt sich absolut problemlos befahren. so wie heute habe ich selber die piste aber auch noch nicht erlebt. der sand ist dermaßen nass, dass er regelrecht zu fließsand wird. hier hilft nur ordentlich per´s heiligem ratschlag zu folgen: "der gas ist dein freund!" und durch! nach einer leicht bergauf führenden buckelpiste warten wir oben darauf, dass sich die truppe wieder sammelt. zwischenzeitlich hat regen eingesetzt und peter will sich nun doch lieber seinen regenkombi überziehen. somit kommen wir zur ersten pause. grinsen in allen gesichtern, spaß macht´s! schnell noch mal pipi machen, einen schluck trinken, eine rauchen und weiter geht's.

die meute setzt sich wieder in bewegung doch nach einem blick im rückspiegel halte ich nach ca. 500m wieder an. der rest steht noch. kuckis alp verweigert mal wieder den dienst, nach kurzer fehlersuche stellt sich der seitenständerschalter als übeltäter herraus.

ruckzuck läuft die alp dann auch wieder. also auf ein neues und los. der regen wird immer heftiger und nach einer langen sandetappe entscheidet sich stefan für den rückzug zur jugendherberge. das fahren im reinen endurodress lässt keine größeren Stops wie den vorangegangenen zu, die auskühlung ist dann wohl zu groß und ausgekühlt vermindert sich die reaktionsfähigkeit. sowas sollte man nicht unterschätzen und wie sich nachher herausstellen sollte, war die entscheidung gut so. wir tauchen ein in die nächste sandetappe deren wegverlauf eine große prärieähnliche wiese durchschneidet. als sich diese wiese meinem blick eröffnet, glaube ich meinen augen nicht zu trauen. ich bin diese piste schon so oft gefahren und da wir uns im wildreichsten landkreis deutschlands bewegen, ist das sichten von wild hier nichts aussergewöhnliches. aber eine herde in dieser größenordnung wie sie jetzt vor mir auf dem feld steht, sieht man auch hier nicht alle tage. umso erstaunlicher auch, dass ich diese herde hier auch erst ein einziges mal gesehen habe und das genau auf der ostertour 2004!!! genau wie damals hat der anblick alle fasziniert, ließ die dimension der herde doch vergleiche mit bekannten bildern von großen rentierherden zu. und dabei ist die herde diesmal nur etwa halb so groß wie 2004. damals waren zwei weiße tiere dabei und jede menge hirsche mit imposantem geweih. diesmal sind es anscheinend nur weibliche tiere und auch nur ein weißes ist auszumachen.

genau wie damals mache ich den hahn schnell zu, komme zum stehen und die anderen sammeln sich hinter mir. die herde setzt sich langsam aber ohne größere hektik in bewegung und verschwindet mit kurzen zwischenstops letztendlich im wald. auch wir fahren wieder los.

das gefühl dieser herde zum zweiten mal genau zu ostern während der tour zu begegnen ist einfach grandios und ich empfinde es wie ein geschenk. ich liebe die natur in diesem landkreis und bin auch oft zu fuß hier unterwegs und erfreue mich an pflanzen und tieren. umso schöner, dass wieder einmal alle ein kleines bisschen daran teil haben konnten. so was sind einfach seltene erlebnisse mit meiner meinung nach besonderem stellenwert.
nach einigen kilometern über z.t. übel schlammige pistenabschnitte halte ich wie immer am nächsten abbiegepunkt an. doch bis auf drei fahrern kommt die restlich truppe nicht nach und ist auch ausser sichtweite. ich dreh um und fahre zurück. nach einigen hundert metern kommt sie mir dann aber auch schon entgegen. matthis hat es im matsch niedergestreckt.

der strassenorientierte "enduro"-reifen hat hier einfach keine chance mehr und auch matthis beschließt zur JH zurück zu fahren.

sicherheit geht nun mal einfach vor und der einsetzende regen flutet die strecke zusehends immer weiter. nach ca. 15km entscheidet sich auch peter zur rückkehr...."zehn kleine alperlein die fuhren trotzdem weiter fein"....*träller* ;-)
die folgende etappe ist wieder geprägt von dem bereits erwähnten fliessand und am ende erwartet uns eine riesige schlammpfütze durch die ich mich mit meiner leichten 350er noch gut durcharbeiten kann. im wissen der folgenden dickschiffen halte ich aber lieber gleich dahinter an und kann mir von diesem punkt sozusagen aus 1.reihe das bunte schlammtreiben anschauen. sabrina gönnt ihrer alp ein kleines schlammbad...

...und auch martin mit seinem bös runtergerittenem tkc80 kann sein ausbrechendes heck nur noch so grade eben wieder abfangen.

nix passiert und nach dem kurzen adrenalinspielplatz ist nun eine runde "jägerfrühstück" angesagt! ?

mittlerweile hat sich der regen verzogen und entgegen den fiesesten wettervorhersagen kommt sogar die sonne etwas zum vorschein. wenn bengel reisen.... ;-)

leider war das aber nur ein kurzes gastspiel und es zieht sich relativ schnell wieder zu. über diverse feld-, wald- und schotterwege geht es weiter über einem im ansatz schon recht schlammigen weg. auf der rechten wegseite hat sich ein parallelbach zum eigentlichen bachlauf im graben gebildet und strömt uns fröhlich entgegen. dann am hinteren knick des weges offenbart sich die piste als von großtraktoren zerpflügtes schlammrinnenfeld.

alle kommen heil durch. am ende des weges geht eine passage über ein noch nicht gepflügtes, brachliegendes feld.
andreas testet mit der ktm als erstes die bodenkonsistenz. die hohen schlammfontänen sprechen für sich...

...mit den profilarmen tkc´s wird´s für die alp´s hier kein durchkommen geben und auch piet traut dem landi das durchqueren mangels passender bereifung nicht zu. ein moped rausziehen ist das eine...den landi was anderes. wir entscheiden uns zum umkehren.

ich erkläre andreas wo er auf der anderen feldseite auf uns warten soll, da es eine entsprechende umfahrungsmöglichkeit für die anderen gibt. andreas lässt sich den ackerspaß nicht nehmen und pflügt noch mal drauflos.
die landi-manschaft und sabrina entscheiden sich zum umkehren. der kaffeedurst ist größer als die schlammsucht. sichtlich verkleinert führe ich die truppe nun weiter in die regelmäßig geflutete auenlandschaft eines hiesigen flüßchens. auf dem weg dorthin sorgt mario noch für ein wenig unterhaltung beim angelspaß. die sohlenbarsche beissen heute ganz besonders gut an!!!

wie erwartet steht die durchfahrtstrasse durch die aue unter wasser, leider nicht in vollem ausmaße, aber immerhin ausreichend für reichlich badespaß mit dem moped. die strecke führt auf eine kleine, leicht erhöhte brücke. dort treffen wir auf zwei spaziergänger die nach einer bereits neun kilometer währenden runde, jetzt nur noch knapp einen kilometer von ihrem auto entfernt, im warsten sinne des wortes im regen stehen. das wasser steht einen knappen halben meter hoch und neun kilometer zurück im frisch eingesetzten wolkenbruch bei temperaturen knapp über dem nullpunkt machen auch nicht wirklich spaß. also werden die mopeds mal eben als taxi zweckentfremdet. leider wollte bei der schüttung von oben verständlicherweise keiner seine knipskiste rausholen und somit gibt es kein bild von dieser aktion, schade eigentlich, sah lustig aus!
nach einer kurzen pause ließ der regen etwas nach und somit konnten wir wenigsten ein klitzekleines shooting einlegen.

nach einer kurzen dombesichtigung geht es weiter wurch die innenstadt und der kaffeedurst treibt uns rasch in ein nettes café. nach gemütlicher runde treffen wir uns mit den anderen wieder in der JH.

angesichts der unerwarteten neuen wetterprognose die plötzlich für Sonntag sonne satt und null protzent niederschlag vorraussagte, wollte ich den abend eigentlich doch nicht ganz so spät werden lassen und hatte so an ein leichtes ausklingen gegen 1.00uhr gedacht. aber das hatte ich wohl die rechnung ohne mich selber und die tanzwütigen alper gemacht. ich hatte der ganzen bande so eingeheizt, dass sie nun gar nicht mehr ans aufhören dachten. selbst als ich dann ab 3.00uhr nur noch rausschmeisser spielte, kannten sie kein erbarmen mit mir und tanzten sogar paarweise zu grausamen klängen von howard carpendale.

auch die songs von lotto-king-karl fruchteten nicht zum vertreiben, sondern entpuppten sich eher zu wahren mitgrölern und schweißte die truppe noch mehr als verschworene gemeinschaft zusammen.

leider hat der koch die ostereier vergessen...das hatten wir noch nie!!! aber er gelobt für´s nächste mal besserung!!! großes indianehrenwort!!!
die größte gruppe will das roadbook der wuselwegetour unter die räder nehmen. susanne und jörg brechen gemeinsam mit heinz zur kultour auf und josch und doro wollen mangels moped mit dem auto die aufundabvonostnachwest in angriff nehmen. die kid´s-gruppe macht sich auf den weg zu einem trialgelände.

die wuselwegetruppe trifft als nächstes ein. sille steht mit ausgebreiteten armen vor ihrem moped und ich denk im ersten augenblick sie will mich freudig in den arm nehmen...

... beim zweiten blick erst, bemerke ich das die ausgebreiteten arme einen anderen grund haben. ich soll die auf mich zukommende arbeit wohl nicht gleich auf einen schlag sehen! ?

na ja, gut das nicht mehr passiert ist, wird schon wieder!
um 19.00 uhr ist dann das obligatorische ostergrillen angesagt. nach kurzen missverständnissen mit der küche kürt sich sven mal flott zum grillmeister und hat offensichtlich auch gut spaß an seinem neuen posten. trotz fröhlichem würstchenraten ist keiner verhungert! ;-) danach füttert piet den dvd-player mit dem schwedenfilm von dieter und maggy und anschließend lassen wir den abend ganz gemütlich ausklingen.

Montag 24.3.08:

frühstück, sachen packen, großes aufwiedersehen, orgakram einpacken und mit jan abrechnen und dann ab nach hause.....schön das es allen trotz der wetterumstände so gut gefallen hat! wir freuen uns auf ein nächstes mal!!!!!