G2s Bericht vom Herbsttreffen 2005
2. - 4.9. auf Burg Breuberg
Griass Eich! ;-)!
Schriftlich kann ich das ja jetzt langsam mit dem Bayrisch, aber die gesproche Form wird meine rheinische Sprachmotorik wohl niemals umsetzen können.. ;-)
Es hat ja was gedauert, aber jetzt kommt er, der Bericht. Am Abend nach der Ankunft musste ich leider sofort in den Biergarten stürzen und beim Sonnenuntergang am STA-See mithelfen, um danach dem Rechner statt beim Bilderdownload beim Abfackeln seines Mainboards zuzusehen... :-\
Nachdem ich ursprünglich allein zurückfahren wollte, haben Jochen und ich kurz vor dem Aufsetzen der Helme festgestellt, dass wir den gleichen Abfahrtsweg nehmen wollten - also haben wir uns notgedrungen ;-) halt mal wieder gegenseitig mitgenommen. Irgendwie sind aus geplanten sechs Stunden unterdessen achteinhalb geworden und aus geplanten 420 km gute 510. Aus Biergartengründen hab' ich mir dabei die projektierte Schleife über's Allgäu gespart und bin ab AA auf der Bahn geblieben. Hohenloher Land ist ja echt lustig - und wie herbstlich da schon alles aussah....
Aber, nachdem wir mit der Rückfahrt angefangen haben, machen wir's doch lieber mal der Reihe nach.
Freitag. Die Holde muss Samstag arbeiten, ergo ist das Herbsttreffen meine Solo-Baustelle. Oberbayern liegt am siebzehnten von 21 Wochenenden seit 1. April unter schwerem Wasserbeschuss. Wir sind ja jetzt schon einiges gewöhnt, aber langsam stehen alle kurz vor dem Frontkoller :-\. Ich tarne mich unter einem Haufen Arbeit im Werk, und als sich um 12:00 die feindliche Linie zwischen München und Augsburg teilt, öffnet sich eine breite Schlupflücke längs der A8. Hähähä >:->. Ich springe flugs aus der Deckung und schaffe es mit Hilfe der Magischen Regenhose trocken bis nach Breuberg :-P.
Das Treffen war der Hit - für mich das erste Mopedtreffen seit Bannwaldsee '01, auf dem es nicht einen einzigen Tropfen Nässe gegeben hat. Nachdem es, zumindest für uns Südlichter, den Sommer schon völlig verregnet hatte, musste ja irgendwann mal Schluss sein mit dem Mist.
Die Burg - ein Superquartier. Gepflegt, geräumig, in Super-Lage - wenn ich mal gross bin, kauf' ich mir auch so ein tolles Haus ;-).
Wie gemacht für so ein Schönwettertreffen - und wir können uns vor der ebenfalls anwesenden Sängergruppe in den Burggraben flüchten. Ich kann ja verstehen, dass es auch noch andere Freizeitinteressen als Mopedfahren gibt, aber muss man deswegen vierunddreissigmal am Abend "Phantom of the Opera" proben? ;-D
Die Orga war klasse, Manfred war fast universell präsent und hat es immer wieder geschafft, die ganze Bande zu den entscheidenden Zeitpunkten zu einer Ansprache einzufangen. Auch, als der Burggraben Samstag abend plötzlich trockenzufallen drohte, haben sie es hingebracht, die Location unversehens wieder mit hinreichend Bier zu fluten....
Nach sechs Jahren gelegentlicher Teilnahme an unserem Treffenwanderzirkus ist so ein Event langsam ein bisschen wie Heimkommen: immer schön, euch wiederzusehen, und schön, dass soviele auch über eine solch lange Zeit immer wieder auftauchen. Am Freitagabend sinnfreie Biervernichtung im Burghof und Scheiterhaufen in der Vorburg - wer sich in die erste Reihe setzt, verdampft schlagartig zu einem kleinen weissen Wölkchen ;-D.
Ach ja, stimmt - eigentlich sind wir ja zum Mopedfahren hier, also schnell noch das Fahrgerät und dann sich selbst ins Bett bringen, damit sich am nächsten Morgen nur der Reifen und nicht auch noch der Schädel dreht. Die Tour von Samstag war die Krönung! Vier Jahre war ich nicht im Spessart, ich hatte ganz vergessen, wieviel Spass der machen kann :-).
Ich hab's, wie üblich, mit Karte und GPS probiert, aber auch das Roadbook muss echt gut gewesen sein. Immer, wenn ich glaubte, den Rest der Gruppe mal so richtig abgehängt zu haben, musste ich feststellen, dass Claudia mit dem Rest einfach nur im richtigen Abzweiger stehengeblieben war.
Überhaupt - diese Kleingruppe war eine echt griffige Fahrkombination. Es hat einen Riesenspass gemacht mit Euch :-D. Dass es mit Jochen und Alex prima klappt, wusste ich ja schon, und dass Claudia sich da so problemlos einfügte, war die Perfektionierung :-). Vielen Dank an Willi für diese Runde - klasse!!
Zum Schluss gab's `ne kleine Abweichung über's Hafenlohrtal. wie kann man bloss auf die Idee kommen, dieses nette Fleckchen Erde in `nem Stausee ersäufen zu wollen :-\
Samstag abend dann das, was man bei so ´nem Wetter einfach machen muss: Grillen im Burggraben. Vorher schnell mal ein Erkundungsaufstieg auf den Bergfried. Ich beobachte Manfred beim Versuch, die Stichflamme von einem Liter Grillanzünder zu fotografieren. Chemiker sind echt gnadenlos ;-D.
Während alle futtern muss ich noch schnell das obligatorische Panorama ablichten :-).
Die Überraschung aber sind die Turmzinnen: in die haben vor 60 Jahren sowjetische Zwangsarbeiter ihre Namen eingekratzt. Erinnerung an Zeiten, in denen das Leben für die meisten Leute hier nicht unbedingt aus Spass bestanden haben dürfte... :-\
Nach dem Grillen, fast wie zu Hause ;-), das samstägliche Glotzprogramm: Dieters Enduromania-Video.
SAUcool, dieser Film war der Abschuss :-D. Wenn man bisher nur von Fotos her erahnen konnte, was für eine unglaubliche Schweinerei diese Tour ist - hier konnte man's live mitverfolgen. Vier erwachsene Menschen verbringen ihren Urlaub damit, in völlig überfluteten Geröllmoränen rumzuklettern - und dabei nehmen die auch noch ein paar Motorräder als Gepäck mit! Mir wär' da schon ein Rucksack zu schwer gewesen!!! Eine Woche lang rumstechen in irgendwelchen matschigen Lücken in der dichtesten Botanik und dann behaupten, man hätte einen Weg gefunden....:-D
Einfach klasse! Ich beantrage für Dieter die Beschaffung einer Kamera mit Bildstabilisator auf Vereinskosten und will nächstes Jahr auch noch die restlichen acht Stunden Material vorab sichten - die können auch nix schlimmeres zeigen.... ;-).
Fast nebenbei lief die Befragung zur STAZ, der "Schönsten Transalp Aller Zeiten". Wie bei der Bundestagswahl, von deren Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal die BLÖD wusste, zeigte sich, dass die meisten wissen, was sie_NICHT_wollen, nämlich 88 Latte Macchiato. Was aber die Alternative sein soll, war weniger klar: letztendlich hat die statistisch äusserst signifikante Mehrheit von 5 Nasen die rot/schwarze 94er gewählt - Himmel! Wer braucht schon Grosse Koalition? ;-D
Langer Rede kurzer Sinn: es war mir eine Riesenfreude. 1200 km in drei Tagen hingen mir zum Schluss noch etwas in den Knochen, aber das Herz hat gelacht :-).
Ich hoffe schwer, euch nächstes Jahr alle heil wiederzusehen. Köln im Winter ist mir was zu weit für einen Tag, aber vielleicht kann sich der Häuptlings-Pow-Wow im Oktober ja zu möglichst vielen Treffen in der Mitte Deutschlands durchringen.... Und bis dahin: Servus!! :-)
G2